Bereits seit einigen Jahren berechnet unsere Beteiligung Güldenpfennig die CO2-Emissionen des eigenen Geschäftsbetriebs. Dieser Corporate Carbon Footprint (CCF) für den Standort Quakenbrück macht transparent, welche Klimabelastungen aus den unterschiedlichen Geschäftsaktivitäten entstehen. Insgesamt lag der CCF 2024 bei 1.410,5 Tonnen CO₂e und damit unter dem Vorjahreswert von 1.492,7 Tonnen CO₂e (2023). (CO₂-Äquivalente (CO₂e) fassen die Klimawirkung aller Treibhausgase in einer vergleichbaren Zahl zusammen.) Der Wert enthält zusätzlich einen Sicherheitsaufschlag von 10 %. So werden mögliche Datenlücken und Unsicherheiten in der Berechnung mit abgedeckt.
Was steckt hinter diesen Zahlen? Der CCF umfasst unterschiedliche Emissionskategorien. Die direkten Emissionen in Scope 1 und Scope 2 lagen 2024 zusammen bei 410,2 Tonnen CO₂e. Scope 1 umfasst Emissionen aus dem Firmenfuhrpark und aus Kältemitteln. Scope 2 beinhaltet Emissionen aus eingekauftem Strom und eingekaufter Wärme. Der größere Anteil entfiel mit 872,9 Tonnen CO₂e auf Scope 3 – also Emissionen, die in vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen entstehen. Hier berücksichtigt Güldenpfennig derzeit unter anderem Geschäftsreisen und die Anfahrt der Mitarbeitenden. Hinzu kommen brennstoff- und energiebezogene Emissionen (Vorketten von Strom, Fuhrpark und Wärme) sowie Abfälle aus dem Betrieb. Außerdem werden ausgewählte Positionen aus eingekauften Gütern und Dienstleistungen einbezogen (Büropapier, Wasser, externes Rechenzentrum). Der größte Anteil der Emissionen entfällt den Bereich Mobilität, vor allem durch Flüge, Mitarbeiteranfahrt und Fuhrpark.
Da Klimawirkung jedoch nicht an den eigenen Unternehmensgrenzen endet, hat Güldenpfennig erstmals auch Product Carbon Footprints (PCFs) für ausgewählte Bekleidungsstücke berechnet. Ein PCF zeigt, wie viele Treibhausgasemissionen über den Lebenszyklus eines Produkts entstehen – von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Transport bis zum Lebensende. Die Nutzungsphase (z. B. Waschen) ist nicht enthalten. Sie liegt außerhalb des eigenen Einflussbereichs. Zudem wären Annahmen dazu mit hoher Unsicherheit verbunden.
Ein Herren-T-Shirt dient hier als Beispiel (Ø Stückgewicht: 150 g, 100 % Baumwolle). Es steht für Erkenntnisse, die sich auch bei anderen Artikeln gezeigt haben. Der PCF des T-Shirts zeigt Emissionen von 3,39 kg CO₂e pro Stück. Die Analyse macht deutlich, wo die größten Stellhebel liegen: Vor allem die Materialbeschaffung und Vorverarbeitung – insbesondere die Stoffherstellung – prägen den Produktfußabdruck. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass Gewicht und Komplexität (also Anzahl und Art der Bestandteile) eine wichtige Rolle spielen: Je schwerer ein Kleidungsstück und je aufwendiger die Produktkonstruktion, desto höher fallen die Emissionen tendenziell aus.
Die ersten PCF-Analysen fließen aktuell noch nicht in den CCF ein. Sie sind aber für die Integration vorgesehen, sobald die Methodik valide auf das Gesamtsortiment ausgeweitet werden kann. So schaffen wir Schritt für Schritt eine belastbare Datengrundlage. Damit können wir Emissionen nicht nur messen, sondern dort angehen, wo der größte Hebel liegt und unsere Produkte dadurch gezielt weiterentwickeln.
Weitere Details zum CCF und den PCFs finden Sie im Güldenpfennig Nachhaltigkeitsbericht.
